Fakt 5: "Kotwasser kann die Ursache unzureichender Einspeichelung sein."
Mit dem Zermahlen und Einspeicheln beginnt die "Vor"-Verdauung.
Diese ist unverzichtbar, denn nur so kann die Magensäure im Magen vernünftig arbeiten. Bakterien, die zuvor noch an der Vorverdauung beteiligt waren sowie schadhafte Mikroorganismen aus dem Futter bzw. der Umwelt, werden hier stark in ihrer Vermehrung gehemmmt oder abgetötet.
Findet dieser Vorgang nicht optimal statt und der Futterbrei ist nicht ausreichend eingespeichelt, kommt die Magensäure nicht überall hin und es kann zu unerwünschten Gärungen und Aufgasungen kommen.
ZUDEM enthält die Magensäure neben der Salzsäure auch das eiweißspaltende Enzym Pepsin. Beide zusammen bewirken den ersten Schritt der Eiweißverdauung. Auch hier muss das Futter ausreichend eingespeichelt sein, so dass das Enzym arbeiten KANN.
Mangehalfte Einspeichelung heißt also nicht nur, dass unerwünschte Mikroorganismen in den Verdauungstrakt gelangen und diesen aus der Balance bringen, sondern auch, dass die Verwertung des Eiweißes abnimmt. Das, was vorne "reingefüttert" wird, KANN also nicht ankommen.
Zwei mögliche Ursachen für eine nicht ausreichende Einspeichelung:
1️. Zähne - ACHTUNG viele Ursachen sieht man nicht über eine Maulhöhlenuntersuchung, sondern erst mit Endoskop, über ein Rötgenbild oder CT!
2️. die Mindestfaserlänge von 8cm wird nicht erreicht (kurzes Heu oder größere Mengen Strukturhäcksel). Pferde benötigen diese, um Pflanzenfasern ordentlich kauen zu können. Daraus entstehen dann Faserlängen von 1,6 – 5mm, die abgeschluckt werden und für eine optimale Verdauung sorgen.